Wir betreuen zwei Schaugärten in der Gartenpraxis Schloß Dyck.
Schloss Dyck ist als Wasserschloss mit seinem bedeutenden englischen Landschaftsgarten nicht nur das Zentrum für Gartenkunst in Deutschland, sondern es bietet eine Menge an Inspiration für eigene Gartenträume. Zwischen Hecken und Obstbäumen liegen 15 verschiedene Showgärten als ganzjährige Dauerausstellung – die Gartenpraxis!
Eine etwa 200 Quadratmeter große Fläche war in die Jahre gekommen und hatte außer zwei alten Apfelbäumen nicht mehr viel zu bieten. Es wurde Zeit für eine Neuerfindung dieses Gartenzimmers, also machten sich die Gartenarchitekten von gartenplus an die Arbeit und entwickelten die Idee: Es sollte eine moderne Wohnküche im Freien entstehen!
Die Firma Fonken Garten- und Landschaftsbau betreibt schon einen Schaugarten in der Gartenpraxis und war an einem weiteren Projekt mit Gartenplus interessiert. „Ich war sofort von der Idee begeistert und komplettierte das Team aus Experten“ so Dipl. Ingenieur (FH) Landschaftsarchitektur und Firmeninhaber Alexander Fonken aus Grevenbroich.
Der quadratische Grundriss der Fläche und nicht zuletzt die einrahmenden etwa 3,00 Meter hohen Hainbuchenhecken erzeugen eine Linearität, die sich das neue Gartenkonzept zu Nutze macht. Innerhalb eines Rasters entstehen geradlinige Terrassen-, Wege- und Beetflächen, die dem Design eine wohltuende gestalterische Ruhe verleihen. Einer der Hauptwege des Parks führt unmittelbar auf den Eingang des neuen Gartenzimmers zu. Dadurch entsteht eine spannende Blickachse, an deren Ende eine pinkfarbene Mauer auch über die Grenzen dieses Gartenzimmers hinaus sehr erfrischend wirkt.
Der hinter der Mauer, etwa 30 Zentimeter höher gelegene Bereich ist über zwei Stufen erreichbar, so dass ein Terrassenraum auf zwei Ebenen entsteht und die Mauer bei einer Gartenparty auch als praktische Theke funktioniert. Die Abdeckung der Mauer wurde wie die beiden Stufen und die Wegeflächen aus Bergischer Grauwacke gefertigt. Insbesondere hier kommt sie mit ihrer natürlichen Eleganz besonders zur Geltung, da durch die gebrochenen Kopfseiten der einzelnen Pflastersteine größere Fugenanteile entstehen, die im Laufe der Zeit begrünen und so eine natürliche Patina entsteht. Das erdfarbene Natursteinmaterial harmoniert sehr gut mit der sandfarbenen glatten Terrassenoberfläche der 80×40 Zentimeter großen Betonsteinplatten `Palladium´, die auch an trüberen Gartentagen eine angenehm aufwärmende Atmosphäre ausstrahlen.
Kombiniert mit Hartholz-Dielen als Sitzfläche ist eine dauerhafte Sitzmöglichkeit unter einer mit Wein berankten Pergola entstanden. In den Beeten bilden kleinwüchsige Gehölze wie die blaublühenden Bart- und Säckelblume sowie drei Eibenquader das pflanzliche Gerüst. Während raffinierte Stauden- und Gräserkombinationen im Wechsel der Jahreszeiten für unterschiedliche Blühhöhepunkte sorgen, ist in den drei quadratischen Terrassenbeeten ausreichend Platz für Küchenkräuter. Frisch geerntet können sie unmittelbar vor Ort gereinigt und verarbeitet werden, denn die Outdoor-Küche – der heimliche Star dieses Freiluftzimmers – ist neben einem Kochfeld und einer großzügigen Arbeitsfläche mit einem Spülbecken ausgestattet.
Das elektronische Teppan-Yaki Kochfeld steht für hohen Grillkomfort und ist für den Einsatz im Garten sehr geeignet. Auch außerhalb der Kochzeiten ist die Outdoorküche ein echter Hingucker: Pur in der Form, stimmige Proportionen und schlichter Sichtbeton – das ist das Rezept für dieses elegante Möbelstück. Lamellenartige Rhombusleisten verkleiden den Stauraum unterhalb des ausdrucksstarken Betonelementes, wodurch Design und Funktionalität in Einklang stehen.
Den Bau des Schaugartens führte die Firma Fonken Garten- und Landschaftsbau im Jahr 2014 professionell durch. Die Anlage soll den aktuellen Trend Außenküche sowie das Leistungsspektrum der Firma Fonken zeigen. „Der weit verbreitete Wunsch nach mediterraner Gartengestaltung ist eigentlich die Sehnsucht nach dem Leben im Freien, wie wir es aus unserem Urlaub in Südeuropa kennen“ ist Gartenarchitekt Simon Leuffen überzeugt. So ist das Kochen unter freiem Himmel nicht nur ein Hochgenuss, sondern eben auch ein Synonym für diese Sehnsucht. Der Urlaub vor der eigenen Terrassentür könnte also beginnen.
Der Garten ‚Die moderne Wohnküche im Freien‘ ist ganzjährig im Park von Schloss Dyck zu besichtigen.
Vor der Kulisse der historischen Klinkermauer lädt dieses puristische Freiluftzimmer zum ganzjährigen Geniessen ein. Klassische Materialien und Pflanzen wie Basalt-Lava, Backsteine und Rosen transportieren die Wohlfühlatmosphäre aus dem Umfeld des Schlosses in den Gartenraum.
Im Kontrast dazu eingesetzte Materialien, wie Stahl und Kunstrasen, geben dem Garten eine individuelle und zeitgemässe Note. Die Klarheit in der Form und die Konsequenz in der Materialwahl bringen die ruhige Ausstrahlung, die der Hektik des Alltags entgegenwirkt.
Unter dem Motto „Weniger ist mehr“ steht auch der Pflegeaufwand für diesen Garten, so dass der Genuss sofort und nachhaltig an erster Stelle steht. www.stiftung-schloss-dyck.de
Potentiale erkennen – aus dem Bestand planen – nachhaltig gestalten in Planung und Umsetzung stand die Idee im Mittelpunkt, Ressourcen zu schonen und Bestehendes auf kreative Weise neu zu nutzen – mit dem klaren Ziel, Nachhaltigkeit erreichbar zu machen. Aus einem bestehenden Garten entstand so durch ideenreiche Umgestaltung ein neuer, lebendiger Ort – offen, einladend und zukunftsorientiert. Materialien, die andernorts als Abfall gelten, erhalten hier ein zweites Leben: als Sitzbänke, Einfassungen oder gestalterische Elemente.
Upcycling wird zum tragenden Prinzip und verbindet sich harmonisch it dem Gesamtkonzept des Gartens.
Sandinseln, Käferkeller, Insektenhotels und Totholz schaffen wertvolle Lebensräume für Insekten und andere Kleintiere – ein Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt. Ergänzt durch eine artenreiche, inksekten-freundliche und trockenheistverträgliche Bepflanzung ist ein Garten entstanden, an dem sich Mensch und Natur gleichermaßen wohlfühlen können.
Fühlen Sie sich eingeladen, Gartengestaltung neu zu entdecken – an einem Ort, der zeigt wie aus Altem Neues entstehen kann.
Sonnengarten
Im neuen Sonnengarten gedeiht Vielfalt unter voller Sonne – gestaltet und gelenkt, und dennoch darf sich eine gewisse Dynamik entfalten.
Die Höhenstaffelung, immergrüne Akzente mit Eiben, Berberitzen und Duft-Osmanthus sowie trockenheitsresistente Gräser und Stauden schaffen eine dynamische Pflanzengemeinschaft, die vom ersten Austrieb bis zum winterlichen Raureif attraktiv bleibt.
Herzstück des Gartens ist eine seit Jahren heimische Bodenbrüterkolonie wildlebender Bienen, für die offene Lehmflächen bewahrt worden.
Bei der Auswahl der Pflanzen wurden gezielt Arten verwendet, die den hier vorkommenden Wildbienenarten als Nahrungsquelle dienen. Durch die Schaffung weiterer Nistmöglichkeiten, z.B. in den neuen Trockenmauern, wurden noch mehr neue Lebensräume geschaffen.
Stiftung Schloss Dyck
Ein „Bee-Hatten-Turm“ aus recycelten Betonrohren, mit Löchern für steilwand-brütenden Arten, verstärkt das Insektenangebot. Auch in den offenen Pflasterfugen können Wildbienen ihre Brutröhren anlegen.
Die Übergänge zwischen den Layern sind bewusst fließend – Ergebnis ist ein gestalterisch klarer, zugleich naturnaher Garten, der 365 Tage etwas zu bieten hat.
Beton-Liegen der Landesgartenschau 2002 und weitere Upcycling-Elemete unterschreiben den ressourcenschonenden Charakter.
Schattengarten
Zwei benachbarte Themengärten – Sonne und Schatten – sind durch Wege und Sichtachsen miteinander verknüpft. Hier finden Sie Anregungen für den eigenen Garten, gleich welchen Standort er bieten kann.
Durch behutsames Aufasten der Kiefern und Eiben entstanden „grüne Zimmer“ in denen kleine Sträucher, Formschnittgehölze und zahlreiche Stauden gedeihen. Immergrüne Sträucher und Rindenschmuckgehölze sorgen dabei das ganze Jahr hindurch für Struktur und attraktive Winteraspekte. Trockenmauern aus wiederverwendeten Schlosssteinen bieten wertvolle Nischen für Tiere und botanische Raritäten. Das Pflanzprinzip „Layering“ – Schichtung für lebendige, pflegeleichte Pflanzungen überträgt die natürliche Staffelung von Pflanzgesellschaften in den gestalteten Garten. Jeder „Layer“ (Schicht) besetzt eine andere Höhen- und Lichtnische – von der Baumkrone bis zur Zwiebel im Boden. So entsteht ein dicht gewobenes, artenreiches Geflecht, das den Boden ganzjährig bedeckt, Lebensräume schafft und trotzdem gestaltet wirkt. Immergrüne und struktur-starke Gerüstpflanzen sorgen im Winter für Volumen; Stauden und Zwiebeln liefern saisonale Höhepunkte.
Verschieden hohe Sichten und unterschiedliche Blühzeiten bieten Nahrung, Brutplätze und Deckung für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Die dichte Vegetation reduziert Verdunstung und fördert Humusbildung. Durch die geschlossene Pflanzendecke werden Beikräuter unterdrückt und die Pflege minimiert.
Die unterschiedlichen Ebenen erzeugen Spannung, leiten den Blick und lassen selbst kleine Flächen großzügiger wirken.